Lösungshinweise zu den Aufgaben "Stufenschema der Diabetestherapie"

Damit Sie einen sinnvollen Lerneffekt haben, lesen Sie die Hinweise bitte erst nach der Bearbeitung.

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Zu Frage 1:
Welche Vorerkrankungen bzw. Risikofaktoren für einen Diabetes Mellitus von Frau Klute finden sich im Algorithmus wieder?
Hyperglykämie; Arterielle Hypertonie; Adipositas, Fettstoffwechselstörung
In den ersten drei Zeilen der Krankheitsvorgeschichte werden alle relevanten Vorerkrankungen bzw. Risikofaktoren genannt. Mit einem errechneten BMI von ca 31 ist sie eindeutig übergewichtig. Seit ihrem 43. Lebensjahr besteht eine arterielle Hypertonie und seit dem 55. Lebensjahr wird ein Diabetes Mellitus sowie Dyslipoproteinämie diagnostiziert.


Zu Frage 2:
Welche Maßnahmen der Basistherapie werden Frau Klute zunächst empfohlen?
Ernährung; körperliche Aktivitäten
Nach Feststellung des Diabetes werden Frau Klute Sport und eine Ernährungsumstellung durch ihren Arzt empfohlen.
Der Ernährungstherapieplan muss mit der gesamten Managementstrategie einschließlich der Verwendung von Medikamenten, körperlicher Aktivität usw. koordiniert und laufend abgestimmt werden und ist hochindividualisiert (Skurk et al., 2022, 450).
Sport mit niedriger Intensität nach einer Mahlzeit verbessert die Körpergewichtsregulation und die Regulation der Glykämie. (Skurk et al, 2022, 492). Zudem unterstützt es die Gewichtsabnahme und verringert beispielsweise die Insulinresistenz (Landgraf et al, 2021, 184).


Zu Frage 3:
Ab dem 60. Lebensjahr erleidet Frau Klute wahrscheinlich auch durch ihren mäßig eingestellten Diabetes einen Angina Pectoris-Anfall. Zeichnen Sie die Schritte nach, nach denen der Arzt/ die Ärztin ihre Entscheidung für eine medikamentöse Therapie des Diabetes Mellitus stellt.

  • Nach Ausschöpfung der medikamentösen Therapie (Basistherapie)
    Indikation zur medikamentösen Therapie unter Berücksichtigung individueller Therapieziele unter Fortführung der Basistherapie
    Durch Ihren Hausbau hat Frau Klute die Basismaßnahmen mit der Ernährungstherapie und Sport nicht ausreichend einhalten können
    Die KHK erschwert zudem eine erweiterte sportliche Betätigung, wodurch eine medikamentöse Unterstützung der Therapie sinnvoll erscheint
  • Stufe orale Medikamentation
    • Abschätzung kardiovaskuläres und/ oder renales Ereignis
      • Der Arzt/ die Ärztin muss nun anhand ihres Risikos einschätzen, welche orale Medikation er/sie Frau Klute geben kann, die möglichst nicht ihre Krankheitssituation durch Nebenwirkungen verschlimmert
    • Klinisch relevantes Risko
      • Frau Klute hat durch ihr Angina- Pectoris- Anfall ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko
    • Metformin
      • Metformin ist aufgrund der guten Effektivität, den HbA1c-Wert zu senken, des bekannten Sicherheitsprofils, der langen Erfahrung und der geringen Kosten weiterhin das Antidiabetikum der ersten Wahl zur Behandlung eines Typ-2-Diabetes. Es besteht ein geringeres Hypoglykämierisiko und senkt das Gewicht leicht (Landgraf et al., 2021, 186).

Zu Frage 4:
Was ist der nächste Medikamentöse Schritt in dieser Eskalationsspierale?
SGTL- 2 Inhibitor
BZ- Werte sind während ihrer Operation an ihrer rechten Hüfte durch Stress, Schmerzen und Bewegungsmangel weiterhin zu hoch. Dadurch wird eine doppelt- orale Therapie initiiert.
Das Wirkungsprofil von SGTL- 2 Inhibatoren ist günstig, da bei ihnen das Hypoglykämierisiko gering ist, die Patienten Gewicht reduzieren und es zu einer klinisch relevanten Absenkung des systolischen Blutdrucks kommt (Landgraf et al., 2021, 189).

Zu Frage 5:
Frau Klute hat bedingt durch Schmerzen in ihrer linken Hüfte ab ihren 69. Lebensjahr Bewegungseinschränkungen und eine erhöhte Stresseinwirkung. Dies verhindert die weitere Ausübung der Basismaßnahmen wie Wassergymnastik und fördert ein ungünstiges Essverhalten. Dies zwingt Sie zum Besuch bei Ihrem Hausarzt. Welche weiteren Stufen zur Eskalation der medikamentösen Maßnahmen sehen Sie im Algorithmus?

  • Stufe Insulintherapie
    • Weitere Intensivierung der Therapie/ Auswahl eines zusätzlichen oder alternativen Medikamentes
    • Indikation: Insulintherapie unter Berücksichtigung individueller Therapieziele; unter Fortführung medikamentöser Therapie
      • Anscheinend kann Frau Klutes Blutzucker nur noch durch Einsatz eines Insulins eingestellt werden
    • Anwendung von einer SIT (= supplementäre Insulintherapie) in Kombination der Antidiabetika Metformin und SGTL- 2- Inhibatoren (Bley et al., 2015, 637)
    • Da Frau Klute vor allem postprandial einen hohen Blutzuckerwert aufweist, soll ihr jeweils vor den Mahlzeiten entsprechend ihres Insulinplans ein kurzwirksames Insulin appliziert werden. Damit soll eine Blutglukosespitze im Blut verringert werden. Die Antidiabetika unterstützen dies zusätzlich.
    • Sollte dies nicht ausreichen und der Blutzuckerspiegel auch nachts erhöht sein, könnte auch noch ein Langzeitinsulin zur Nacht appliziert werden und damit die Therapie weiter eskaliert werden.