Aufgabenteil 5: Nach dem Telefonat mit dem Sohn
Reiter
Das fünfte Kapitel setzt den Schwerpunkt im Thema Gesundheitskompetenz des zu pflegenden Menschen mit Blick auf die aktuelle Lebenssituation im Setting.
Auch die Pflegediagnosen spielen eine Rolle. Die Aufgaben zu Versorgungsformen beziehen sich auf den Einbezug von weiteren Professionen und Versorgungsinstanzen im Kontext der Vorbehaltsaufgabe Steuern.
Der Sohn Johann Petrow ruft auf Ihrem Wohnbereich an. Er mache sich zunehmend Sorgen und sagt Ihnen, dass er nächste Woche für einige Tage zu Besuch kommen wird.
Sie gehen nach dem Telefonat zu Herrn Petrow und berichten ihm davon. Er freut sich sichtlich und bittet Sie darum, sich zu ihm zusetzen. Er beginnt zu weinen. Herr Petrow sagt Ihnen, dass er nicht sicher sei, ob er seinen Söhnen überhaupt erzählen solle, was im Krankenhaus passiert ist. Er sehnt sich nach seiner Frau und nach einem ruhigen Leben. Er möchte nicht mehr viel machen und einfach Zeit mit seinem Schwager Waldemar verbringen, seine Enkel sehen und dann einfach alles so wie immer weitermachen. Bis es nicht mehr ginge.
Er sagt Ihnen auch, dass er Angst davor habe, keine Luft mehr zu bekommen oder unruhig zu werden, Schmerzen möchte er auch nicht haben. Das Essen sei ihm jetzt schon gar nicht mehr so wichtig, er habe kaum Hunger. Nur ab und an mal ein Malzbier, das mag er gerne. Und er möchte nicht allein sein. Mit Waldemar hat er schon gesprochen. Der bleibt bei ihm, habe dieser ihm versprochen.
Sie merken, dass ihm das Gespräch mit dem Sohn besonders wichtig ist, und raten Herrn Petrow dazu, mit seinem Sohn darüber zu sprechen. Sie sagen: „Auch, wenn er noch nichts von den genaueren Ergebnissen aus dem Krankenhaus weiß, wird er sicherlich nicht aufgebracht sein, dass Sie nichts gesagt haben. Er macht sich Sorgen und vielleicht ist das ein guter Zeitpunkt mit ihm zu besprechen, was Sie sich wünschen.“
Herr Petrow stimmt zu, sagt aber auch, er wolle das nicht allein machen. Sie sagen ihm, dass es machbar sei, ein gemeinsames Gespräch zu dritt zuführen.